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Vox populi
'Ist nicht der Witz und
seine Aufnahme für jede
soziologische und politi-
sche Untersuchung wichtig?
(Victor Kle
"ufkleber, hergestellt
zur Solidarität mit
den Inhaftierten
gesehen hat ."
i
^ oV >* INZ1B.1.
* l"„wt»* * das ^nsa ,v £,.
^ 7,tfft eW c a c^ e
INHALT
I. "Was war los in Leip_
II. 1« Solidarität in de*
II. 2. Internationale Sol
ig ?".
DDR„
idar it at
Impressum: Die Mücke. Dokumentation der Ereignisse in Leipzig,
herausgegeben von Mitarbeitern der Arbeitsgruppe
Menschenrechte und des Arbeitskreises Gerechtigkeit
Leipzig, März 1989, innerkirchlich
^
mumm
für 1c f n so tv, JLont nur dio "Juago : 'olt" ati
aauar, ali Jeno, für die Voraamtaluaga«*, i/ioiuuuga»,
F*oauo- und ?■: Lfjuia^sfroihelt zu oiaor douokratioohon Geoalleobuffc
gabören, In uoipaig loa war ooll blas La ?erm oiaor Chronik doa
lotsten Jeüaroc (orloht übur die v/onl grüßte Solidariaiarua^a ollo
tan oineu "Sroignle" ai;u;erba.lb voa Berlin, dio dio DDR seit Jabven
or lobte» vorgclogt worden«
weloho (klronen-0 politisonon Beoüaungoa aur Beilegung doa Konflikt 00
führton» ißt aahwcr au bourtoilea e i?oiJ. aa gegeocrbrtlgon Xafor~
;üationaatand oc ,aov zu untorooheidoa lat f Gerücht, xraa {jozlolto
Foaliaforuntioa und von duroli Icdiakretioo öffentlich Gouordenea iut«
Dioa küaaoa dio Verfaaaor, ae'ion weil ol priazipiolloo Üißtrauafi von
aoltoa doa tttaatoa uad dor iiirJhoaioitu;.; iiuion gegenüber boatobt» zun
jotzigon '/,«.•' Büt .'idaten* Jeder d m Betroffenen noch ihrou
Freunden atergründo für die -olluag dor Sruittlungo-
vorfohron aaeh / 35 der Sf'B0 mitgeteilt.
Binigo dieser "Infuruotioaon" vollen wir aior Jodooh hcrvorhebea
ohao ihre« oahrheit it er! .-.'klich tfaa jru kennen* Kauipf grupj on~
oitgltodor in Zivil« dio gegen dio Do&ona trauten vom 15. X« vergehe«'
acuten» aoi.iGi - irritiert durci; dio l'oilnuhuo voa Eltern mit Kindorn-
Bofohlo aicnt befolgt und otaoa vo» dos* Auf löauag dor Daoonatratlon
Xanten Rini laoastJrantoa nioht ^oaehloaaoa haben, so do*J oa
aur in o:i ido duroli BeroltaehaftapollZoi kau» Andoro aollen i» im
ahfciaoln dar afragt wio aio in £ut.unft handeln würden - Inresa
i ;ibor doa Vorgehen go^on friodlioha Demanetrontoa geäußert hoben«
fuadsoohzig Ana tritt e und Auaaealüauo aus doa Karipfg^Ppen aoXlea dio
Folge gowoaoa ooi 13. 1» ocli oo olao Sitzung dor Bezirksleitung dor
QVSi gegeben habon» boi dor auch der 1» Sekretär dor Bozirkaloituag dor
SBO ia DSSledaa f-odruv und 2 Polltburomitalioder aasiroaoad wurea, die dio
Vorhaftuacou alo aieal tia Xatoroaao »ior .«zalcbaotoa* Dio Stoato-
gioaorhoit aoll Ho Sroigaiauo ia )*.pziß au*a Anlaß zu aohuoa
vorauobt aal . gaaocita Frio; l ßürGorrooiitöboi7oouag dor
DDH vdreucebaa« . aumladaat die t'url- oa "SBerookg Kl?Aruac oiaoo
SaoiMfüX'aalte.j" voa X3«l« oia Xadiz liofora« rad ©citlioi^liob soll der
Staataratavoralt; ':.oh Uomosicoi ia Gospraoh alt doci
aoliuedieoboa »idaa^oo 1* C 24»i# poraöalioii dio
Siaatollu j^uittlaai^voriaaroa o % hm"ocv&»
oa zut« ■ ^ Aktlvltätoa dor i^oipzi^os a :-il«bt eo im Blick»
pmütt dor ö< ioakoit siaadoa u oroo« au dio Katuickluu(;
auu 15«1» uad t dar tvroit ilGöXi» naiton wir oa füür
aöfcic, lütt einer Car^rlk doa .lotzfc. i ;ot;iauca« Dioeo Caroalk
iot aäoiior a Auob dio Soll . ■■ ^kuffiduason konntou vir
aiabt aiio orcri laoa» uei >r utaaaliun uabokaaat bllob.
uad zuü aad< ■, aafzuaobz^ . amoa dioaor Dolaaaoatatioa
Goopvaa&t bnfcto^ • -oa all joao, die . i üborsaneea f-daloa biorfUr
^ataohul ^äagoa ainii/ir Jodooh
lator&aaioi''; Itato uad Dokuuontc
' it in . en odoroplogoln«
•'.-■-:. -zig UolOaar strt 31
Big Uoiünor Str* 31
.ok I^iobfcor «ig yioliaol-Ko.zmiar&zalw
Straßo 18
paig, fcfarz löaö
"WAC WAR LOS IS Äl?21«3V'»w iüXNS ÜHBCN3S
I,S.,2u88 In e -?::e»ji M< ü ition&gottesdienst; mit anseal leßender Vor*
..:. ron Laiaz^er üaisgruppen atui Bsneflzkonsert iß d<£.< Mi-
oa&öiiaki.' J wird über Perspektive» •• r ^rbe.it ä«c Grupf-«
nach d&a 1 orgav es vjn dj.e Luxemb rfc-L^sbknesht-TiamonatraU ■■
1938 naongodaC&J -
19, 2-88 Vor etwa Sou aus.: *i«e-Antragatei: ;^ra sprich: Pftarrar Führer
in der Ni&olalkArcho aber n l*eban and Bleiben in dor DDP"
Daß ein Ai-ead zu diesem Thema in einer Kirche atattf ladet,
wird von don Ausreise-Antrags^ellern La andgültiges Z«i ;iaea
der Kirche ::ur liilfe für ihr iWoolös- (jBiß-Overstnndeno
Ist Ansohlt an de» Vortrag stollte» aSch die batr«|g3tolier
ftSanfrod Hartmann, Frank öolfgang saaefcoG* Dr* Steffen Kind
und i>r« Michael. Kuai.© (alle sind Mitarbeiter der "Arbeits«
g puppe Ausreise des Arbeitskreises Goreohtlgkeit M uad des
Geapräehakreises um Jugeadpfarrer Kadea) als Kontaktpersonen
zur Ausreisaproblematik vor« Außerdem wird ein« Eingab© an
den Kechtsaussahu£ der Volkskammer ▼erteilte Darin wird
die Verwunderung zum Ausdruck gebracht s daß man.'frau sich
offensichtlich "landesverräterisofcer Beziehungen" schuldig
maohen muß, %n die DDR zügig verlassen zu können« Gleich-
zeitig wird m; eine klare gesetzliche Regelung gebeten, vis
sich an internationalen Konventionen ausrichten müßte« Der
Hrief fand weit« Zustimmung und werde 1b Februar, ,^ärz uad
April von Ovwa i?OüO Antragsteller» in der ganzen DDR abge-
schickt- In der Folge des Abends bildet sich, neben dem sehe»
bestehenden Geeprächskroia von Ausreise-Antrags teiierXanen
um Jugendpfarrer Kaden oin »eiterer ^w Pfarrar Führer»
27,2*88 Während des Beisgruppentreffeaa H Friedei|Konkret 71 vom
28« bis 28* £■-- in Cottbus werden. gegen 16<>0Q r Jhr «ach einer
Ausweiskontrolle Brigitte Moritz (AG FriedensdlanstJ und
Kalna? Müller (Uonreltgruppe Bvrna) durah die .)%■■ Volkspc
llzel zugeführt* Haan des üaschlaenonjae Ihrer Tagungzpap.tera
werden sie au Inhalt und Zielsetzung.' \ dieses kt : shlio] an
Seminars befragt, wobei Haine. 1 :' i/üllejc auch körperlich hprt
bedrängt wird«
38,2»83 In der Reformierten Klrcno findet eine Graphikauktion statte
Der seriös ron 1H OCJ Mark, ist in 3 gleichen Teilen für die
ökumenische Versammlung, die Arbelt ven Baisiagruppan und
als Hilfsfond für "in Bedrängnis geratene Basisjruppenait-
arbelterInnen , ' , bestimmt «
29«&o88/ Die Mitarbeiter doa "ArboitafcreiaoB Gerechtigkeit" Frank
l«8o88 Wolfgang Sonntag ,md Dr.- Michael Kunze werden inhaftiert-
Innen wird die Erarbeitung und Verteilung d&r obengenanntes
Eingabe vorgeworfen^ In diesem Zusammenhang werden auch iar
Mitarbeiter das "Arböltskreisas Gerechtigkoit* Dr« Steffen
&iad und einige anträgst e Herinnen des Gespräohakreises um.
Jugondpfarrer Kaden zugeführt« sie alle und viel« lausend
Antrags toller Innen sowie einige wenige Basisgruppenmitarbei-
terinnen in der ganzen DDK sollen in den folgenden Monaton
nach aufährongen oder Vorladungen fcina Belehrung unterschrei-
ben,, die :-äaon die Mitarbeit an kirchlicher! Veranat alt ungon
untersagt«
10»3«G3 Aufgrund voa Verhandlungen deg Landesklrchenaates Sachsen
mit staatlichen Vertretern, von .x,ira,.ua des norwegisch i
f.ußenmin&t'toriuirs, de 5 SPD-Voraits,f.nden üo Brandt, der
städtischen Solidarität und der sineieht staatlicher Organe
Herder He?*r sountng and Herr ür« kunze aus der iJntersn -
ohun^shaft enti<,.a;-3en 1 Xix^e äralttlungsTerfahron nach
.las teil-.--:
14. 3« (äe< /-.liehen
,■ ; . w* ' :,■■'-' jwj) penoitar«»
pofc die X&soa-
gtadt au* .;.,.■■ :&ek*e|§
fahren i
dura* wod fordern die Dauon«
oti^mtt . i löet ölet dor *>e-
^onuts &er iofctung ^a~
ohsenj r*den * ■ .>n i&sen öti^e führt»
2&«5* .;er ■ B *ür Oßtiefcelt dos'
reairii • :« ein/e Vertroter/I»
jeder *eßt euf ■ ig.
üu|...or *
Fried« iw
QWÜtfX
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Ende i .* itextoeiti an
Ar-ril/ des » "Initiativgruppe
!• &• Leben*') w« - :<3a
sind tie su tfis:sii Iw Eineats» Dt«
äte&teeJ ajLorJ»©it befürchtet ei» adige Tei e an
d&Ü &t&* itliOh' • ' ft»
l*fc# iteim ■' • »eloei vOluae
ilfjiati) cm des« offiziellen wolf I '-ellzunehuen»
oiö ©erden naot »Ott »*JR>« ilanf&ug
Gatten
36* &• .af d« < '0-«?o8 f der iu
ior ProLa»>eikijpo findet, i de* OIsu~
kioaisöi- • eeproo
•"■Ade ' ÜTßerli :;em ; ffe&eton oder leoen
:..ai an LitfQveättloa'i:-»li:..-ödio. Aufruf s
l^ea Leonre; iwitercetoen
5* Juni 10J ' ■ uaeitt!
Fleiß .
Aio Av^sdsruofe roffenheit
liunu&t
a lo,
bie
.... .i
»J. »83
■ •' I ' '
1 ' ' t tot*
Uagirlua, Staatliche Gewaeseraufsioht » Jugendpfarrcr Ka-
deiij versehiadeae Betriebsdirektoren, Pfarrer Woanebergor ,
Bus— Hyg°- laapaktioa, Pfarrer Hervor und Stadt re^ortor der
••■•■■ ' lieüeadea Mahl bitten wir, Kleine Portionen
aa G; eisen, Instrumente und Blumen mitzubringen*
l^t;- Uwe 3cawa.be von dar Initiativgruppe Lebeu wird zugeführt«
7 Stunden lang wird er zum am Weltumwelttug st,-tt findenden
1« i-Ieläe-Gedenkujazug befra&t»
3oö» Roland ^uester, dsr einer Verladung f.*r den 2.. JuuJL nicht aacu-
gekox.ien war* wird .igeführt und zum selben Eheiua befr ,^t.
i>«ü« Hat 3r aktiver Teilnahme voa Mi t arbeit er Innen er Initiativ-
gruppe heben, des Arbeitskreises oerechtlga-eit uad de8 Arbeits -
kreiaea - Solidarische Airohe - Regional«
gruppe Leipzig nehmen 230 Burgerlanen Laipuig« am 1- i iei3e~
Geda.ikumzug teil- Der Gedenkmarsch war a-eine kirchliche Voran-
ataltuagj sondern ward« von Staatsbürgerinnen ia ihrar Verant-
wortung für die Unweit durchgeführt .. Kr fuhrt-, von der Teich-
strafe auf eiaeia iwela jadlgea leg durah den Clara-Zetkin-jark
Richtung Innenstadt» Ka gibt keine Behinderungen durch '..le Staat -
lichea Organe (a- ümwel tblätter ID/dd; ;;tr -1 flichter Juai L;ßC),
11-ü- Di© für dienen Tag geplante 1 bei:22&->! „u^xaifta merkst .:.tt ii*<!
bereits einige Reihen » «..■. abg^sagit. dt» di- ;uperlnteadeate„.
Dichter unc Ma- • i ..■ e« ablehnen, dlo Verani • mg zu ubar».e~.-
12..v« An d'j.- Wallfahrt zue ■ ^weltgot te-idiouijt n. »tut«: an unter äau
l'he.aa "Umaere Zukunft hat aehon begojuiea" « ilea Mitarbeit er 1 »ea
dos Arbeitskreis aa 3ereehtlgkelt* ? ult Spruchbändern gegen Lora«
kraft werke und für mehr Freiheit für Druckgenehmigungen" teil-
nehmest» Vom Kirchen- /rat und Oeutsaa unu einigen l farrern wer-
den sie au& dem slsb formierenden Zug herausgeholt und inteaslv
geboten <"einge»chl< »äsen von einer Doppelreihe Kirchenvorstands-
..litgliedera und Pfarrern) , dtese »allfahrt "'nicht zu &13brau-
ehea" « Originalton Pfarrer » <. « s "Machen sie doch ihre eigene
Dt mens trat loa an einem äderen Ort"- Die baiatruppen der DI ..
«raren eingeladen, nun wird eine von *-hnen ausgeladen « Lie **ru •
pe vorrichtet dann auf eine Tollaah.au, wahrend Mitarbeiter
der AQU mit Plakaten an dar Wallfahrt teilnehmen»
27c v* jie Initiativgruppe Leben gestaltet unter Leitung von Pfarrer
Christoph Wonneberger d«s letzte Frledensgebet vor der ~Oi ar~
pausoo Ais ko nkr ete Fürbitte wird in ihm für lierra 'i'allig '?el r .
^eaaÄmelt» da er aufgrund des Anbringen» von L sungea ia de.r l' ••
terfäh-rung am Leußchaerpiata (Im 'Äuaarauenhang d^r Januar -ci ei ^ ■
ais^e) mehrere Tausend Mark Strafe uad Jehaden ersetz zu zaale_
aatttfe. Der anwesende Superintendenteas toll Vertreter Wugk diä-
ten .1 ort sieh noch ! .;; Friede:ji^ebet von dieser '' konkreten i r
bitte" 8 da sie eine 'illegale iiammlouti*' »ts - Dlwse Dlataazi ir-j
stellt «laen Übergriff auf :U .• ausge. ■ .delte rriedensgebats-
prascis dar,. <% die Fürbitte ia der /e: -..t.fc.t i-. t rfarrer .o. &
bergers lag« Diese konkret* Fürbitte vri.uie uater audere^ - -.
rliiaß für die folgende r\ueeii*anderafct.iUai J , "u. das Frieda s;_e--*
,;.eu,0-j.neao
ö»0» Die Initiativgruppe Delea, die \rbaita u x*upp<' ^easchearacht c .
die irbeitsgruppe Umweltschutz und : er Arinitsi'jrois GareoLt.
uelt gestalten in der Mlchaoliskiroha ein üeder-kgebet übe*' .:>.
efr.hren der Mutzung v n Kernenergie -
2?.-. : x ie Vertreterinnen der Basisgruppen im Beiirkaaynodalauaaoaju.
/»•laden uad Gerechtigkeit erhalten einen auf den 15 A-u^ust
dc.tiertea Brief von Superlate.vdent Uatjiriu». Ia iha heiSt oc
unter ander em:
"Die Nlkolaikirchgeiueinde übernimmt nach der Sommerpause Durch-
führung und Verkündigung der Friedensgebete seibat»
Die u»oistexi Teil*. • Mor «lind . t des Zusammenkünften sind
nicht intereacie und engagiert as den Fragen "Frieden-Ge-
rechtigkeit Dewaii :g der Schöpfung Inne des fconzill^aren
l'r zesaea, zcna-v ' rwaron von ii s drehe, daii dissg «ich für
ihre Probleme eins >...--''
Herr MagirJ r&iPi (i» Absprache mit dem If arramtalei-
ter 5t o Niki L&j ••.-. Johannis < Pfarrer Führer), ohne daß es
»inen Klrehenror* ündsbeschluß von ilt* Nikolai -St. Junaunis
gibt, ohne eich mit den Bsisgruppen beraten 2-1 nahen, ohna den
Beschluß deti Bczi^ssynodalaussehusses zu beachten (er galt
bia zum 31« Oktober) an, daü die B?»isisgruppen von der Gestal-
tung de« 1 Frieden» gebet e ausgeschlossen werde..
C5-.il» 13 Mitarbeiterinnen der Initiativgruppe heften 4 de® Arbeits-
kreises Gerechtigkeit» der Aktion Sühnezeichen, des Arbeits-
kreises Solidarische Kirche - H^gionalgruppe Leipzig und der
Arbeitsgruppe Umweltschutz richten eine Protesterklärung an
Superintendent Magxrius« In inr heißt es-
"».. sie grenzen uns aus mit der Begründung, laß wir alü
Gemeinde n >»< rix den Fragen Frieden, Gerechtigkeit, Bewah-
rung der Schöpfung im Sinne Aea Jconziliaren Prozesses nicht
interessiert i eugagiort sind »»»
Gegen diese \'f, ahranaweiee j.ro testieren wir!
Allen Gruppen iat ein tiefes und enr liebes Interesse den
Friedensgebetan Selbst Verständnis»» unser Anliegen ist es,
in den Gebeten unseren Problemen« unseren Erwartungen an
die DDR-Gesellschaft, wie auch unserer Stellung zu globa-
len Problemen - die im kon r aliaren Prozeß zusammengefaßt
sind - Ausdruck zu rerleihenc- Dies mb hten wir mit unserer
eigenem Sprache, unseren eigenen Gedanken, der Vielfalt
unserer Meinungen, der Erschütterung und Besorgtheit tun
und das selbstverständlich in der uns eigenen Glauben* -
form«
Die in den letzten Monaten vorwiegend dur^h Auareisean-
tragst eiler vergrößerte Gemeinde stellt in den Augen dar
Staateorgane (.für wen auch iumer) eine potentielle Ge-
fahr dar- Mit der beabsichtigten Ausgrenzung der Antrag-
steller atelJ in Sie sich auf die Seite derer, die dieser
Gemeinde ein •;•■ rliehee Inte'; esse an Inhalt und Botschaft
dieser Gctte&d onsfce absprechen« Die Gemeinde nimmt aber
diszipliniert : aufmerksam an den Gottesdiensten teil
und wächst mit ihnen»
Ihr Urteil über 'die meisten Teilnehmer* iat eine Diffa-
mierung!
Mit Befremden stellen wir fest, daß die versuracalten rail-
nekmer von Ihnpi3 ni^ht als Gemeinde Christi angenommen
Verden«
Sir fordern?.
- Offenlegung der tatsächlichen Hintergründe Ihrer uns — -
verständlichen Entscheidung ,
- Wiederherstellung der Möglichkeit für die Leipziger kirch-
lichen Baaiagruppen. die Friedonsgebete in i.iK,euvvr i;it -
wortuiig (unzynaiert; zu gestalten» H
39*ö* l-'>tz intensiver Bitten /erweigern Superintendent iviagirius und
> farrer Führer d.-i Verlesen der Protesterklärung und eiue Dis-
kussion über beia Texte mit der Gemeinde des Friedenagebetes-
daraufhin entachli Jen siel: einige Baeisgrufpenmit arbeit er In: ,e,i,
die Diakuasion nac us Friedensgebot auch ohne Genehmigua^
fcoonit u . Lteäu- : . ;. ein Deeisgruppen-
■ . tr i '.texte verli« . ,3 1 sich Pfarrer Führer a f
■ .ja« Bank und aag? unter ander rpi
T ö8£» Bind keine .....vits von ans(e der Brief verlese?/
Verfasse* sau sie hier weite: : aiben, arbeiten wir
nur den Staat in die Hände, der de La sasgebet de eher ie
lieber ? aufhören lasse», will.» *
Anschließend unterzeichnen 3üv Prs < : sbetateilnehmerlaaea
die Protesterklärung der Basiegrupp« »beiterlnnen*
päter- werdec gegen die TheologiesV, ;: -. Jochen Lfißig und
Tboaas KudolpJ . eide Mitarbeiten ■ ■ >eitskreises Gereoh-
tigkei t" ) wegen .u.rer reilaahrae an • /Ution von Theolo-
gischen. Seminar, zlner kirchlichen iingssthtte, Diszi-
plinare*:? ifen v . \ h ogt«
Eooh «1 Abend ..des 23. 8. beschließt r\e: archeavorstand ^on
^ J i&kolai-3t« iehanais« wa« auf .ino-Ydr-uag Superintendent
üagirlus* (in Absprache alt Pfr. Führer j „im schon Friedens-
gebetsprauig ist .
Thomtta Ruaolpb iroa "Arbeitskreis Gerechtigkeit" wird suo Lei-
ter der Volkspolizei des Bezirkes vorgeladen, weil er zu einer
tumdkette von der Innenstadt buk uaoasgelände an 4. 9. aufge-
rufen haben soll, pie 8 wa r nicht der Fall» Die Staatsaieher- "
bsit hatte sich geirrt«.
4« 9* Am Tag der .iesseor Öffnung fahren etne -cO Fahrradfahr crimen
von dar Innenstadt am üeseegelinde (auf dem eich der Staats-
ratsvorsitzende ßrich Iloneoker und iie Politproninena aus Ost-
und West befindet) vorbei ins Grüne, Ihre Fahrt sollte Zeichen
für eine Soiidargeffielnsohaft all derer sein, die truKr oel v
individuelle Rechte eintreten, Einige <ie< Teilnehmerinnen vrer-
•den später S^öcU. Klärung eines Sachverhaltes" vorgeladen*
5. 9« (MesseEsontag) Vor dem Beginn des Friedensgebetes werden in der
Hikelaikirche unter dein Titel "Die üdrehe" die Dokumente des
staatlichen und kirchlichen Dienatwagee ^er Erklärungdes Polit-
Duromltgliedes Dr. n. Jarowinsky an. i>r $. Lolch von 19. B.198S
and ein Oifeaer Brief an den Laodes'bischof Dr. J. tleapei aber
r:.3 Vorgäbe ui das Friedensgebet verteilt« Im Anschluß an das
rrieaenngeoet fird auf .des nikolaiklrokacf folgende Erklartmp
verlesen s " " J
";."ir, 4, a< einige Mitglieder dei Leipziger kirchlichen Ea-
sisgruppen Gerechtigkeit, Initiative ,.o.,en und Solid iriaohe
Kiroi :, heute noch elaual de " rrauoh, uns au die $f~
ceit 2U wenden« Bisher hat. *n wir die Mfc>liohkeit.
äas in rohe ati tun» Vor z-arei üben wurde uns üe
Sprecherlay :ia iureh die i/erantwo ;hen entzogen» "'kot-
ge ■■ n öffentlichen Beteu.erua.r0/3 des Superintendenten
UK ; i*e irrere dleeer Kirche, laß ihre Entscheidung al-
lein 1 , Gewissen und vor ,., : , - ., tx tffen ist;,, '«rissen
wir» daö raaasiver livS^ror Druoii 3'ar r ,bcstzung dea Friedens-'
gebetes der ürui :»en {■-fuhrt hat D den Gebeten sind öfter
i taut geworden, die hioa . • sa d nicht an die Öf-
fentlichkeit dvlrfens Ontufrledenheit rit üirohe und Staat -
Protest gegen Unterdrückung - a ' -.a? Solidarität. Dacdt
soll Jets» .ü/ivi3 sein!
Kfir eaipf aden Ai* Vorgange ar. die Awaetzung dieser kir-oMi-
-r.a 7eranateltuag «is skandalo,
' w»a a weil hier ßntscneidvni . .'on Leuten beeinflußt
»rden, die üöer d&s, was in einer Xirche passiert, nichts
zu befinden haben, U?ute, iie eowoi national als auch
int er rational dae Heohtdiei freif.-at deligionsaueübunp" f ;: r
als vert7irklicht •■ .
' V
-~ ? ~
- «.um .vnderen, reil die klroh.iisij.eB Vertreter die Ver-
schleierung oder tatsächlichen 8ach.Terh.alte ml ^betreiben,
indem sie i&r eigens« Reden und di&s Reden anderer nach
der politischer, Gefälligkeit zensieren.
Wenn diese Haltung in der Eirene zur Regel wird,* sehen wir
die Glaubvüx <gkeit dieser Institution gefährdet* wir «ehen
uns als Chri: ph und als Leute, die di« Wahrheit lieben,
verpflichtet, >er au protestieren. Wir rufen alle Verant-
wortlichen dazu auf, die wahren. .Hintergründe ihrer ^ntschei-
dungen cff anzulegen and wenigstens in ihren Räumen das Reoht
teer freien Meinungsäußerung aufrecht zu erhalten- Wir bitten
>aa Solidarität aller, die so emfpindea wie wir. Wir bitten
all jene-, den«*n die Freiheit d er Kirche und die Freiheit der
Meinungsäußerung tn diesem Land am Herren liegen, »ich zu
Wor'c su melden- "
Später verfassen auch die Arbeitsgruppe Menschenrechte, die
Friedensgebetsgeßeinde, der Gesprächskreis um Pfarrer Kaden
und die Arbeitsgruppe Umweltschutz Protestschreiben wegen der
Ausgrenzung 1er $ta$i*gruppen ^om Friedensgebet.
Nach dem Friedensgebet versuchten etwa 200 Antrags teil er Innen
eine MsnacheaiKette zu bilden und gingen Riohtuag Markt . Dort
löste »ich die Menschenkette nach dem Eingreifen von Staats-
aioherheitakräften in Zivil auf*
ll 9c Mitarbeiter des- "Arbeitskreises Gerechtigkeit" organisieren als
Staatsbürger DDR. die Teilnahme einer Gruppe v«*n etwa 50 Bür-
gerinnen am UNICEF-Lauf Sport Aid, da sie nicht verstehen, wa-
rum nebsn Chile» Rumänien und Südafrika auch die DDR offiziell
nicht teilnehme will» 124 Lander (darunter die Sowjetunion) be-
teiligen alch offiziell an dem Lauf- 50 Menschen Leipzigs
setzen ein Zeichen unserer Mitschuld an i.QX' Armut der Zwei-
Drittel -Welt und für eine Unterstützung der Armen.-. Das Start-
gell ging wie in einem Gespräch mit staatlichen Vertretern
diesen mitgeteilt, wurde - an Brot für die Welt*
(3* Streiflichter 7» 20^ 9. 1938)
2y*9 u - In der Phlliopu& Kirchgemeinde findet die 1- Leipziger Zukunfts-
2olü- Werkstatt statt (a. Streiflichter Okt* 1988 , Kontakte Okt* 1988)
3« 10. Nach dem Friedanagebet kommt es auf dem Nikolaikirchhof zum
ersten Meeting über aktuelle Fragendder Gesellschaft, da diese
Fragen wiederholt aus dem Informationsteil der Friedensgebete
entfernt wurden ■
7c 10«. Ein Meeting von 60 Antragstellerinnen zu Mens chenreoht» fragen
auf dem Thomaakircnixof wird durch geschickten Einsatz ziviler
Sioherheitskräfty im Ansatz gesprengt«
10,10. Nach dem Friedensgebet in der Nikolaikir:-he werden vor etwa
200 Meaechen von Basisgruppenmitgliederlnnen ein Beschluß zu
gesellschaftlichen .Prägen der Synode des Bundes der ev. Kirchen
in der DDR verlesen und weitere aktuelle Informationen gegeben,
die in der Kirch* nicht angesagt werden durften»
1? -10. Nach dem Frittdencgebet veranstalten 300 Menschen auf dem Nik^-
lalkirohhof »sin Meeting über die Zensur der Kirchenzeitungen und
den verh.in&ei-ien Schweigemarsch von 200 Personen in Berlin aio
10- 10. Sin Brief entwarf an den Staatssekretär für Kirchen* ra-
gen Dr K. Löffier wird vorgestellt und angenommen»
Staatssekretär für Kirchenfragen Leipzig, am 17 , 10 .88
Herr G* Löffler
(Adresse)
Sehr geehrter Herr Staatssekretär!
A» 10.10- B3 iand in Berlin eine friedliche Demonstra-
tion gegen die fortgesetzte Zensur in evangelischen Kir-
chenzeit ungan statt« Der Demcr s trat ionszug' wurde nach we-
nigen Metern von zivilen und \jp.i formierten Sicherheitskräf-
ten gestoppt uad die mitgeftthrten Plakate heruntergerissen»
Im folgenden Handgemenge wurden auch in der DDR akkre-
ditierte Journalisten aus der Bundesrepublik Deutschland hei
ihrer Arbeil ehindertc
80 Perser wurden vorläufig festgenommen* Entgegen der
ADN-Meldung 9 aß alle Pestgenommenen gegen 21 <> 00 Uhr ent-
lassen wurden, w,ren die letzten Beteiligten erst
0«15 Uhr frei -.
Wir sind der Meinung, daß
auch in der DDR eine friedliche
Demonstration möglich sein muß!
Wir unterstützen den Protest der Berliner Christen, Wir
erwarten von den kommenden Gesprächen zwischen Kirche und
Staat die verbindliche Zusage , daß Eingriffe in kirchliche
Publikationen in Zukunft unterbleiben»
274 Unterschriften
20ol0o Beate Fanrnl ander, Maxfred Fahrnländer und Aacol Hollcki werden
wegen des Meetings vom 17c. 10« zugeführt; am 21« 10 wird Stefan
Fehrnländer zugeführt 9 am ZA« 10» wird Thomas Baumann (alle
sind Mitarbeiterinnen. des"Arbeit3kreises Gerechtigkeit") zum
Amt für Inneres bestellt «„Von dort wird er durah Mitarbeiter
des MfS auf die Du. -;roffstraße zugeführt.
23*10« Andree Botz, lfiehael Arnold und Andreas Radlcke von der Initia-
tivgruppe Leben werden zugeführt und zur Arbelt ihrer Baaisgruppe
befragt «,
24»l0o Während des Friodensgebetes in der Nikolaikirche gehen etwa
15 Basisgruppenmltgliederlnnen in den Altarraum.. Sie tragen
Kerzen und Plakate folgenden Inhaltes s
"Wir mahnen, an die zu "denken, die gehen mußten"
"Wir mahnen, die Wahrheit zu denen"
"Wir mahnen uns, danach zu handeln','
"Mündigkeit verpflichtet - zivil er ""Ungehorsam"
Im Anschluß an das Friedensgebet wollen sie eine Erklärung abge-
ben. Dies wird, ihnen vom anwesenden Stiperintendanten Maglrius
verwehrt ■. Daraufhin verlassen sie mxt den Plakaten die Kirche
und verlesen die Erklärung vor etwa 450 Personen auf dem Niko-
laikirchhof. In ihr heißt es u-> a»s
"Unsere Arbeit in den Gruppen ist getragen durch den a^n
Christus geleb* m Glauben an Menaohlichkeitund Menschenwürde .
Wir brauchen di< 8 .ilidarltät alier - die auf verschiedenste
Art und. Welse nasn diesen Werken suchen und leben möchten-
Wir können nicht mshr nebene inander für dasselbe! wirken
wollen* Es ist Zeit - sich zu engagieren - weil wir jetzt
leben und nicht mehr lediglich auf Veränderungen in der Zu-
kunft hol f en konnex
Die Angst der Menschen vor ihrer Umwelt und vor sich selbst
wachst ständig - Die Kluft zwischen persönlichem Denken und
Fühlen und dem Handeln nach Normen» suggesstierten Wünschen
und gesellschaftlichen Ansprüchen nimmt immer mehr zu,
/Unjßt und Zwiespalt zerstören Lebenssinn und menschliche
9 -
Beziehungen.
Wir können dem nur durch gemeinsames , bewußtes , fteues H&n-
dein und Umsetzung unserer Erkenntnisse begegnen.
Unser© Forderung nach Veränderungen müssen inJier gesell-
schaft Hohen Öffentlichkeit sichtbar werden*
Die Arbeit der kirchlichen üaaisgruppen ist ein versuchter Weg
an den alles umfassenden Themen Frieden • Gerechtigkeit -
Bewahrung der Schöpfung zu arbeiten.
Sie basiert darauf - sich gegenseitig anzuregen und zu motivie-
ren - Probleme gemeinsam zu tragen und im Handeln nicht allein
zu sein.
Auch wenn diese Arbeit von verschiedenen Seiten in der Kirche
weder geachtet, anerkannt oder &ar gefördert wird - gilt es,
dieaen minimalen Freiraum in diesem Land zu nutzen.
Es liegt an uns - die Kirche linier wieder an ihre im Evange-
lium verankerte und von Christus gelebte Aufgabe zu erinnern -
sich dem iiensohen und seiner Umwelt zuzuwenden.
üir bitten Stich, diese iVorte anzunehmen und sie nach eigenem
Ermessen umzusetzen.
26.10./r;eoen ihrer aktiven Teilnahme am Meeting vom 24. 10. werden am
4.11. 26. 10. Katrin Iiattenhauer, Rainer Müller (beide Arbeitskreis
Gerechtigkeit), Uue schwabe und Frank Selicntin (beide Initiativ-
gruppe Loben) zugeführt} am 31. 10, wird Anita Ungar (Initia-
tivgruppe Leben) zugeführt; bereits am 27. 10. wird Gesine
Oltmanns (Arbeitskreis Gerechtigkeit) zugeführt. Am 1. 11. wird
Jochen Läßig (Arbeitskreis Gerechtigkeit) "zwecks Klarung eines
Sachverhaltes" vorgeladen, am 4* 11. wird Uwe Schwabe erneut
vorgeladen.
An 17. ilovember erhalten die Zugefühlten Urdnungsstrafverüfungen,
Hainer Müller und Geeine Oltmanns über je 500.75 if| Frank
Sellentin über 400.75 ik\ Jochen Läßig über 200.75 M| Anita
Ungar und Katrin iiattenhauer über Je 150.75 M. Uwe Schwabe er-
hält einen Verweis.
In der Ordnungsstrafverfügung heißt es:
"Sie haben am 24. Oku 1988 eine Ordnungswidrigkeit begangen,
indem Sie in 7010 Leipzig* fllkolaikirohhof , an einer Versamm-
lung teilnahmen, durch die die öffentliche Ordnung und Sicher-
heit beeinträchtigt wurde und gesellschaftliche Interessen miß-
achtet wurden."
"Begründung-. Wer vorsätzlich das sozialistische Zusammenleben
der Bürger stört, indem er eine Zusammenkunft, die geeignet iot t
gesellschaftliche Interessen zu mißachten oder die öffentliche
Ordnung und sioherhait zu beeinträchtigen, organisiert, in son-
stige* Weise daran mitwirkt, kann mit Ordnungsstrafe belegt
werden ♦ "
Lnde Ilovember leben die Betroffenen Beschwerde ein. Am 19.12.
erfolgt die Ablehnung .*er Beschwerde. Am 2.1. rrifft eine Mahnung
aur Zahlung ein, durch die sich der Betrag um 10,- LI (Mahnge-
bühr) erhöht*.
'Mahnung
Sie, nahen Ihre Zahlungspflicht nicht eingehalten und hierfür
auch keine Gründe angegeben. Es wird darauf aufmerksam gemacht,
daß ohne weitere Mahnung die Vollstreckung erfolgt, wenn Sie
bis zum 16. !• 89 keine Zahlung leisten."
Bio iiitte Februar wurde weder der Betrag gezahlt, noch voll-
streckt (also gepfändet).
29.10. Von der Initiativgruppe Leben, dem Arbeitskreis Gerechtigkeit
undder Aktion Sühnezeicheo wird der 1. Abend zur Solidarität
mit dem rumänischen Volk durchgeführt. Ein Protestschreiben
wird verfaßt.
.
Protesterkiäa \ ng
Lei-yKigj den 1; iiove&bor 19
Sir aohten die nationale Souveränität Rumäniens* glauben
aber 5 , daß arir angesichts der fa'en^ehenrechtsverletzuEgen
in Rumänien nicht sohwelgen dürfen ;~>d die in Rumänien le-
benden lAmscmn unsere Solidarität brauchen-
wir protestieren*
- daß trö.ts angeblicher wirtschaftlicher Srfolge und Fort-
schritte die Lebensbedingungen füs die Mexuchen in Ru-«
siänien :siui6h3M»&d katastrophaler verdau und -selbst G-rund-
nahrungsiäit&el nicht in ausreichen des» Uaße sur Verfü-
gung stafc.en,
- ijer^on die geplante Blnebmmg voa fci 3ÖG Dörfern,
- gegen die Isolierung & ör Bevölkerung, s. B« durch arill-
küriiaLa Raisebesohränkungea» tTbsrnaehtungsverbot für
Ausländer bei Privatpersonen? be aränkfce Telefonier
möglioh&eiten los Ausland,
sehenden Personenkult flioolae Ceauoeaou«. £r l&% mit den
Grundsätaen Sozialist isolier Demokratie nicht vereinbar*
üir sehen in dar l'erieihuag des Scirl-Siarx-Ordenö an
/iioolae Ceancescu dureh die Regierung der DDR aine 3ür-
digimg dieser Verhältnisse in Rumänien. Deshalb distan
zieren wir un& Odavoa«
Wir bitten um Änderung der Verhältnisse*
Pur die Bürger Rumäniens nehr Brot* oon* Freiheit» mehr
Mens chl i chke i t •
Diese Erklärung vurda von 89 Teilnehmer» des Rumänisnta-
ges am 29*. 10« 83 in Lei^siig-Moelesu angenommen»
Im Hamen der Tailnehaer* Geeine ültsanns (Adresse)
31. 10» Die Initiativgruppe Laben und die Arbeitsgruppe töeaaohenrefth-
te veranstalten In der Lukaskirehgeaaeiads aiit SSO Personen
einen Abend -zum soziale» Frie&ensdienst- .
S.U. bis 16-11« Friedens dekade
».11« Aus Retroffeneb.it iher den Kustaac i imrei < ft for-
miert sich, nach dea Friedansgebet gna Progroagedenlc-sa,
als -ans »Initiative sur gesellschaftl in Srneuerung der
P DR" ein Seh^eigeEarscsh. Der di . . vor 200 Personen führt von
der HikAlaiki*ona aua Gedenkstein au dar ehemaligen Synagoge.
hm Gedenkstein »erden Kerisen niedere es teilt. Dew Sng duron.
die Innenstadt wrir.1 van der »olisei die Straße frelgeiia.lt es«
.Über.. die. Gründe und .Hint ergründe des Wöiurei&ssarec&eß gibt.
ein Flugblatt. Auskunft»
Initiative aar gesellsohaft liehen Brneaerucg der DDR
Leipzig» des. 9« Hcv.1988
Die Pogroonaoh vor 60 Jahren mahnt «a j 5
Die Menschen in Deutschland waren 1933 durch fünf u
fasehistisofee Diktatur \md Ideologie ia Denken und Fühlen
geprägt und d< formiert . daß und Gewalt gegenüber Aade
lenkenden fanden in den b'öpfen der km!&Ghen daßtals 1!
Legitimation- Dia Angst vor des totalitäres Staatsgef ;
und das Lllß treuen zu seinen Mitmenschen i. taten sich in
der Gesellschaft aas. Unter dem ständigen l-iinfluß des fa-
schistisches l'- assankult.es vorder Kritik and aufbegehren
- 11
bis ins eigcx, Danken selbst zensiert. Cie Ms .en sogen
sich in die PriTatephare zurück» Sie vol n eine innere
Emigration oder mußten emigrieren« Wissen und Ahnung um
Raseenverfolgung and Gewalt, gegen Andersdenkende brachte
nur wenige «Jensonen zum Handeln*
t.ii» erfahr n durch die Aufarbeitung der Zeit des Sta«
iinisauü au* len aeitungen der Cawööiuaion, wie Anders«
denkende unte* 5 ueia keckuiauwel der tuarxistiscfe-lsninis ti-
schen Ideologie verfolgt und ermordet erurden.
tfir erlebe i in unserem Land» wie Menschen mit kon-
struktiv-krit .sehen Meinunger, kriminalisiert und als
Staatsfeinde verfolgt werden. Wir erleben Ausgrenzung und
Diakriminderuug , ftie lange ■■erd'sn aar als mündige Bür-
gerlnnea des treten sozialistischen Siaai:3ü auf deutschem
Boden noch zt lehear
Kenn Skinheads und einige Fußballt "ans neonazistische
Parolen schalen?
Wann verf&s i'ngswidrige Ausländerfeindlichkeit gerade
auch geger /"leidgeprüfte polnische iTolk us sich greift?
v7enn ?in Vertreter der ürei sleitua*; dar PK* an der
C. v. Oßaiatz.Ky EOS in Berlin» im Zusammenhang mit den
Releglerungen und sehulstrafon gegen Schüler , die die
offizielle 'Speakers Corner ' zxm friedlichen Meinungs-
streit über die Situation in Polen und "iilitärparaden
nutzten, sagte, 'man bemühe sich, um jeden zu kämpfen
(z. n. um Grabschänder, Skinheads u« a.) f aber in die-
sem Fall müßte die Trennung vor., eindeutig staatsfeind-
lichen Schülern erfolgen'?
Wenn die Fr »iheit der Presse» über alle gesellschaft-
lichen Bereiche zu berichten» durch die sogenannte Druak-
genehmigur.t-jpraxis verhindert wird?
Wenn Junge Uon80hen» die sich anders kleiden als die
Mehrheit der Bevölkerung » wie die Punks in Dresden we-
gen "unästhetischen Aussehens" Ordnungsstrafen zahlen
müssen odex physische Gewalt durch Polizisten
erleiden mt sen?
nenn üitart >iter der Kirche.' von ujj.t.en in Weimar - wie
z. ß« Jörg /. ikor - für Ihr JEngagement aus Aufklärung
über IWF und Weltbank psychisch unter Druck gesetzt und
physisch mißhandelt werden?
wenn Oitarteitern kirchlicher und unabhängiger Gruppen -
wie am 23. 10«, 1» 11«, 4» 11* in Berlin und zwischen
dem SO« 10 < und 1. 11 o in Leipzig geschehen - auf Grund
ihres friedlichen Engagements und ihrer öffentlichen
Meinungsbekundung zugeführt, und Ermittlungsverfahren
wegen krimineller Handlungen angedroht werden?
Wenn Schriftsteller - wie am 1. 11. Johanr.es Bader ~
nach Leeunc ?n, bei denen sie auch über gesellschaftliche
Probleme informierten, polizeilich zugeführt und Manu-
skripte oei chlagnahmt werden?
Eenn eir das Gedenken an die Pogromnacht für uns an-
nehmen 5 müss ' l wir unsere Verantwortung als Mensch wahr-
nehmen; die i rantwortung für die Freiheit, de» Menschen
in unserem L* i, die Verantworte-;:, für &'rieö.en s Gerech-
tigkeit und I ahrung der sohepfung.
Wir protestieren gegen neostalinistische Tendenzen in
der Gesellschaf tsotruktur d DB ?*ii »testieren gegen
n e o n a z i s t i s o h e Tendenzen in Denken und
12 -
Handeln einiger «Jensonen dieses Landes.
Wir fordern die Regierung der DDR auf,,, die Kriminali-
sierung und Ausgrenzung von Andersdenkenden, die die ?für-
de des einzelnen achten» zu beenden, Wir fordern einen
ö f f e n t 1 . o h e a a i a 1 o g aller gesell-
schaftlichen Kräfte, der Kritik und Selbstkritik ein-
schließt, über alle- Problewfelder dieses Landes.
11» 11. In der Bikolaikirciie findet dev "Abend für den Frieden 5 * .jtatt.
Er wird allgemein als Höhepunkt der Priedensdekade angesehen.
In Vorträgen, Podiumsdiskussion und Ständen wird von 1000 Per-
sonen der Fragen nach Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung
der ümweltgedaoht. Bedauerlich war, daß leider einige Gruppen
erneut ausgegrenzt wurden. So wurde dem Arbeitskreis Gerech-
tigkeit von Pfarre.' Führer die Genehmigung smr Aufstellung
dreier Tafeln zur Ausreiseproblematik kurzfristig wieder ent-
zogen. Kurzerhand entfernte er auch die von einem Mitarbeiter
der AGM an eine Klageasuer angebrachten Bilder über die Po~
lizeieinsätze gegen friedliche Demonstranten In Prag.
13.11. In der Reformierten Kirche wird von der AG Umweltschutz, dein
Christlichen Umweltsetalnar RÜtha und dem Jugendpfarramt Leipzig
mit 500 Personen "Bin Tag für Sspenhaln" veranstaltet« Stände,
Vortrage und eine. .j'odiumsdiskuosion geben Auskunft über den
Zustand der Region Borns /Espenhain. Die Aktion "Eine Mark für
Espenhain" als Zeichen dafür» daß die Braunkohleschwelerei in
Lspenhain,rekonstniktionsbedürftig ist, wurde erneut unter-
stutzt,
(s. Streiflichter Jovember 1988)
16.Ho Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises solidarische Kirche gestal-
ten einen Informatione&bend' über Rumänien»
17*11» Familie Kleine chma(.?er und Marion Klement werden inhaftiert,
nachdem sie Ausreise-Antragsteller für den 20. XI« zu einem
"Schaufensterbummel" mit anschließender Diskussion über in
der DDR tabuisiert? T&emen aufgerufen haben sollen.
19*11.» Am 2* Leipziger Tag zum konziliaren Prozeß werden die Ergeb-
nisse von Magdeburg besprochen.
20.11» In der Karl-Tauohntta-strl treffen sich Ausreise-Antrags tel-
lerinnen zum "Schs. uf ensterbummel" (s. o.)» Nach einer Auffor-
derung durch die S cherheitskräfte, 3ioh zu zerstreuen, setz-
ten sich trotzdem ,twa 60 Personen Richtung Innenstadt In Be-
wegung, liaoh massi/em Polizeieinsatz löst sich die Gruppe auf«
22 Personen, darunter auch ein 15 jähriger Junge, der auf dem
Weg zum Zoo war, worden zugeführt. 8 Personen er-
halten Ordnungsstrufbescheide zwischen 100.- und 500»- Mark,
weil sie "in sonst '.ger Weise an einer Zusammenkunft teilge-
nommen" haben, "die geeignet war, die öffentliche Ordnung und
Sicherheit zu beeinträchtigen".
20.11» Der DDR-weite Aufruft wegen -3$? Relegierungen. und schulstrafen
gegen Sohüler der berliner EOS "Carl von Ossietzky" am 27.11.
einen Aktionstag durchzuführen, .wird bekannt. Von folgenden
Leipziger Basisgruppen wird der Aufruf mitgetragen* Arbeits-
gruppe Friedensdienst, Arbeitsgruppe Menschenrechte, Initiativ-
gruppe Leben, Arbeitskreis Gerechtigkeit, Offene Arbeit leokau»
Arbeitsgruppe Umweltschutz, Mitglieder des Arbeitskreises
Solidarische Kirche / Regionalgruppe Leipzig.
21.11» Es kommt zu einem Gespräch zwischen Landasbiochof Dr* J«. Rempelt
dem LK R Auerbach, den Superintendenten Richter und kia^irlus
sowie einigen Pf ar ern und Basisgruppeninltarbelterlnueia iber
die Themen des kor biliaren Prozesses und die Situation in der
Stadt, bei dem auch sie Vorgänge um das Friedensgebet bespro-
chen wurden.
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fen Ordnon; t~
■ans v oh ur In
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ufgrur. >inand< rativ-:
cheiden ..- Olttaan
.dem Arbeit i a Gerchtigkeit ans«
8 »/So Xa; ZusaiiSBenhang mit für den Tag der Menschenrechte befürchteten
Aktionen müssen alle Auereise-Ant.r&gst-elXeir dar "Arbeltegruppe
preise des Arbeitskreises Gerechtigkeit" die DDR ;t
rarlaoaac«
10« 12» 31ne Arbeitsgrupp© zur Situation der Ma»söheureohtc n in der
auch drei Leips* g«r Gru&psn mitarbeiten» kündigt den Beginn
ihrer Arbeit an
Arbeitsgruppe zur Situation der Menschenrechte in der DöR
Am 10» Dezember 1948 verubechiedete dia Vollversammlung
dar Vareinten Nationen die Allgemeine Srklärung der Manschen»
rechte« Ana Anlaß dea 40. •Tahrestagea diese« Ereignisses
wird die "Arbw-tagruppe zur Situation &dr &*ensofeaarachte ö
Bit der SoE&luug und Veröffentlichung konkreter Verletzungen
dar Menschenrechte in d&r DDR beginne*»» ' l.r stützen uns
hierbei auf dl© von dar DDR auerlfcaunt© Allgeeein© Srklärung
der Kam ?echte von 194S und aaf die von der DDR ratifi-
ziert an UHO« J&onve&ticnen übe«» zivile und ooü tische Recht©
eoisle übar wirtschaftliche,, soziale und kulturelle Rechte
von 1966» Dar Stand bei der l?ar«4rklichuiie dar &©&eaheurechte
ist sin entscheidender Indikator für den Zustand ©iaor
Gesellschaft« Aus diesea Grunde ist dlo Information dar
öeffeutliohlcslt über Uenaaas&redatsverlotzuagen unerläßlich«
auch tsb Ansatzpunkte für ©ine breite Diskussion über die
gesell-schaf tilahsn Verhältnisse in dar DDR und zu not«
wendigen Varändarungaii zu markiar^sn« ;,<ir rufea dazu auf,
unser Anll* n vielfältiger iveiase zu unterstützen»
10* Bftzeribsr 1968
Kontakt adre«
•>»«W*»*7M*» «« — ■* •»»•tri»- ■
Bariin« id dar aii&aapcamten Situation keine
Ic udresae angegeben «erden* 1 ationaa
können aber in dar Ctoelt-Bibllothek (1068 Berlin»
Grlebanowstr» 16) abgegeben werden*
Güstrow* Heiko Liatz 3800 Güstrow Yrotsche Str. 11
Halles rin i&genfeld 4020 Holle Marthastr» 12
Jenat ler Oberthiir 6804 Dorndorf ßurgelsche Str. lo
Leipzig* gang Sarstadt 7o5o Lsipzig iäleastr« 12
Doreen Penno 7o5o Leipzig Loßnlger str* 14
Baniffcurg« illahaol Klei© 46oo öaurabürr -aoltt-Pieck-Platisll
liis £ den Arseitssoh^erpunkte sind lückenhaft, da zur
Zeit bestimmt© irobleaüPeldte? w©gen ihres Umfange« wahvseaein»
liefe vo& un a eicht erschöpfend bearbeitet rrerden können»
Dies bedeutet jedoch keine tfi^chränkung unserer Forde-
rung na3ii der vollkommenen Garantie und Durchsetzung aller
£Jenachenrechte. Ebenfalls fordern wir hiermit von der Re-
gierung ier DjDR die Unterzeichnung void Ratifizierung des
Fakultativprotokolles zu der Konvention über zivile und
politische Rechte, in den das Appellationsrecht eines ein-
zelnen Bürgers bei internationalen Instanzen im Fai*e von
Monsofaenrechtsverletzungen festgeschrieben ist»
frir weisen darauf hin, daS wir keine Ap^ellaticnsinstanz
ersetzen kennen und wollen.
Wir hoff an, daß sich die Arbeiteschwerpunkte bald er-
weitern lassen* um die ükens chenrechtssituatien in der DüP
möglichst umfassend zu dokumentieren. ...
Mitglieder c p Initiative Frieden und Menschenrechte
Unrerelt-Biblio hek der Zionekirchg-::-meincie (Berlin)
&itgliedt*r des. Arbeitskreises Solidarische Kirche / Re-
gionalgruppe i aipzig
Arbeitsgruppe iiSoaschenreohte (.Leipzig)
Arbeitskreis Gerechtigkeit (Leipzig)
Mitglieder des Arbeitskreises Solidarische &i rohe / Re-
gionalgruppe Thüringen
Mitglieder des Frledenskreisas .Kaumburg
DDR» <ien 10* Dezember 1903
(um die Arbeltsschwerpunk-
te gekürzt)
19. / Die ?1 Arbeitsgruppe zur Situation der fa&nsohenrechte" gibt die
20.12« ersten Mitteilungen über feienschenreohts Verletzungen. heraus.
24.12» Bürgerinnen Leipzigs schicken ein Protestsohreiban gegen die
wiederholten Einschränkungen verfassungsmäßig garantierter (
Rechte ab.
Ver t eilers ; "ITsues Deutschland" - Redaktion
Uinlaterlum des Innern
Staatsrat der DDR
Wirf die Unterzeichner dieses Schreibens, protestleren
hiermit gegen die in den letzten tfoohen verstärkt auftre-
tenden Beeinträchtigungen van verfassungsmäßig garantier-
ten Rechten.
Wicht nur uns* sondern großen Tollen der Bevölkerung ist
es unverständlich, wie man öffentlich von gesellschaftli-
chen Fortschritt und existierender Rechtssicherheit re-
den kann - wena gleichzeitig entscheidende Artikel der
Verfassung praktisch außer Kraft gesetzt sind.
Dieaes bezieht sich auf die Artikel in denen das Recht auf
«'4einungs- und Fressefreiheit» das Recht auf uneingeschränk-
te Religionsausübung und der Schutz der Persönlichkeit
und Freiheit festgelegt sind»
gerade angesichts des Tage© .'3er üiensoheurechte am 10. De-
zember lassen lie in Folgenden aufgelisteten staatlichen
Übergriffe und Verbote stark© Zweifel an der innenpoliti-
schen Dlaloafähigkeit der Regierung Jder DDR aufkommenl
wir protestieren s
- "gegen "dae ''InhaTtierungen und aausdurchsuc hangen von Mit-
gliedern des Arbeitskreises 'Vorbereitungen von Gottes-
diensten" in Berlin
•• gegen die Ordnungestrafverfahren und Zuführungen in
Leipzig als Folge der Friedensgebete vom 17. /24. 10 .1988
- gegen dio Schuls trafen und Ho legi orangen von Schülern
- 15 -
dar "Carl von üa ;i8tzk,y" Jüü In Berlin
- ge^oo das aUff~hrunc;Bverbot von fünf sowjetischen Filmen
- gegen daa Verbot «Ler so 3 et Ischen konats zeit* cor i I
"Der Sputa:
- gegen die Zonsur von Zeitschriften und kirchlichen Wo-
chenblättern
Diese bis in die Privat sphära der Persönlichkeit rslohe
den Rejjrsssaliea verletzen nickt nur die Vünfde de» Itan-
schen? sie untergraben .Jegliche Ucglicakeit auf geirell~
aohaft liehe Mltgestaltung«
Wir fordern endlich Rechtssicherheit für Ander sdea
die Aufhebung der unsiaiigen Publikation«- und Fi Law »r
te sowie einen öffentlichen Problemdialog alle? ge*
schaftlichea Kräfte!
ünt er » c hr 1 £ t en alt Ajdrejygsji i
Fred Kowaseh Ge^ine OLtmanns Jens Fischer Gw« Schwäfee
Anita Unger Detlef Rüokert Gert Qehmichen Uwe Der
Frank sellöntin öde Eartmanu Carola Bornsohl eg
Frank Diener Bernd Reihmaan Andreas Ludwig V' .?hrke
Jochen Lärting E* kohl an Bernhard Buben Helmut Itaumann
Thomas Käapfei
6- lo Doreea Penno (Arbeitskreis Gerechtigkeit) wird "Zwecks Klä-
rung eines Sachverhaltes" vorgeladen und zu alternativen Ak-
tionen in Leipzig befragt-- A& 10« L ist sie au einer Zeugen-
vernehiaung zus. gleichen Thetia Vorgeladen
12*1» 2a der E&cbt uom 11 c zum 12- Januar werden Aufrufe a die
Einwohnerinnen Leipzigs in viele Hausbriefkästen rertei.lt •■
Aufruf, aa alle Bürger der Stadt Letpzlft
?öo Jahrestag der Ermordung zweier Arbeiterführer - R sa
Luxemburg und Karl Liebknechts Und wieder werden taudond
Werktätige verpflichtet, einer Kundgebung H öei2Uwohaen w ,
bei der die Redner die jährlich wiederkehrenden Aaspi
chen halten» ^- t
Beide Arbeiterführer traten für die allumfassendem poli-
tischen und ökonomischen Interearen dar Arbeiteakiasse
ein, «o auch für ein ungehindertes ysreiniguags- mä
Yersamml angeloben« für ein« frei«, ungehemmte Presse»
für allgemeine Wahlen und den freien Mei&ungskampf *v ken~
echen, die dieses Vermächtnis unter Berufung auf die ¥or-
faaeung uneerea LÄSdeö nach 40 Jahren DDR-Geschichte in
Anspruch nehmen 9 werden imiaer wieder kriminalisiert-
Der Tag der Ermordung von Rosa Luxrraburg und Karl Lieb-
knecht soll uns anlaß sein., weiter für sine Demokratisie-
rung unsere» sozlelis'feleahua Staates einzutreten. Sa ist
an der Zeit* mutig und offen unsere ttainung zu b
Schluß mit der uah v lähmenden Teilnahmslosigkeit und Gleich-
gültigkeit 8 La&ßen Sie uns gemoineam eintreten
- für das Recht auf freie Meinungsäußerung,
für die 7eraammluags-< und Tereiniguagsfrei
heit,
- für die Pressefreiheit und gegen das Ver -
bot der Zeitschrift "Sputnik*" und kritisohesow
sowjetische Filme .
Gm nicht dis offizielle Kundgebung )ü ihrem eigenen Ani:»e-
i^en zu stören rufen wir Sie auf, gemäß Artikel 2? und 28
der Verfassung, sich
.am. JL5 ^ ^ Januar^ .19^9_um__16 Jjhr _ auf . dem : ^arkt__vor _deia Alton
Rathaus zu versammeln, abschließend Ist sin Schweigemarsch
zen au S.er Jodeakstätte In der Braustraße \ ;ehen.
"sozial! iChe Demokratie nt aber nicht erst im ge-
lobten Lars . m. der üaterbsu der sozialistischen Wirt-
schaft offen ist
Ges« Axisg< 1914-1019,
!&• feur iemekrat hen Erneuerung unserer
3esellsc
12*1«. Udo Hartmans, C ... Borasohlegel, Schwabe und Jochen
Läßig :;e:--i- haftet.
13.1. Constanze olf (; Gesine OlUaannr, , trt iüller, Frank Seilen-
tin und r,oid werden \j€jMü \Hk . . Gegen 16.30 iJhr ^ei-
den die erst .. iihaftierungen bekannt.
14.1. Andrew Bot» 'ohaela Ziaga weröen verhaftet.
In der LukusKiruhgemelnde bildet sioi sine Eontaktgruppe aus
Mi t vorbei terl^Äesi des Arboii3£roisec Gerechtigkeit und der Ar-
beitsgruppe ;<:. .enrechte, die .. die Verhaftungen infor-
miert and • • für die Freilasse p Inhaftierten einsetzt«
Erste solidaritätsadressen treffen ein« In Bautzen wi& die
erste Fürbittandacht gehalten und in Berlin wird über die Vor-
gänge in Leipzig auf einer Veranstaltung der jürche von unten
informiert tsanwalt üchnur sichert seiünen Reohtsheistand
zu>
15ol. Gegen 16«J0 Uhr hält Fred Kowasoh auf dem Alten Markt folgende
Redet
Wir haben uns . ier versammelt , uro an der 70-. Jahrestag
der Ermordung Rose Luxemb Karl Liebknechts zu
erinnern, sie wurden verfolgt s weil sie sioh nachdrück.-
oh für gesellschaftlichen Fortschritt einsetzten.
Wir wollen, ihrer mit einem Schweif; eaaroch gedenken.
Aber bevor wir schwej werden wir reden« und zwar von
den erneuten massiven staatlichen Eingriffen in <i±r< Frei-
heit der Persönlichkeit*
Im Vorfeld dieser Veranstaltung kam es zu 11 Verhaftungen
von Mitgliedern der Arbeitsgruppe Gerechtigkeit und ier
Gruppe Leben"
Wir protestieren soharf dagegen und fordern die Einstellung
der Ermittlungsverfahren- Desweiteren wenden sir uns gegen
die erfolgten Hausdurchsuchungen und die zahlreichen Zu-
führungen. Dieses Vorgehen verdeutlicht , daß zur Zeit pak-
tisch fe-modlegende Artikel uer Verfassung außer Kraft ge-
setzt sind. Es betrifft im besonderen Andersdenkende, die
sich für Reformen in der erstarrten Geocllschafts3truktur
der DDR einsetv. »n«
"Ein Sozialismus Ist ohne die uneingeschränkte Meinungs-,
Presse- und Versammlungsfreiheit nicht möglich."
Dieses ist und blieb eine der centralen Forderungen Rosa
Luxemburgs .
Ihr, tiarl Liobkneoht und allen anderen wollen wir heute ge-
denken .
Anschließend setzt sichear Demonstrationazug von 800 Bürgerinnen
Leipzigs in Bewegung» Am Nouea Rathaus werden vom Ende des 0e-
moüstrationszuges aus 2 Polizei -LffiS mit Demonstranten beladen.
Dann geht es weiter in Richtung Dimitroffmuseia, wo 2 Pollzei-
L&ü mit der Demonstranten der ersten 2 Reihen beladen werden«
Hinter dem D iial troff mus eum hindern Polizeiketten den Demonstr
tionszug aas Weitergehen und lösen j.nn aufc Dabei werden noch-
$&&&: k * ; oX : mit Demonstranten beladen. Insgesamt wur-
den etwa ICO Personen vorläufig festgenommen. Die bereitstellen'
J,
IT»
....ur.' und. Wasserwerfer kamen ilcht süu Einsatz*
21. Oü Dar /Midre« J3otz wird aus -der Untersuchungshaft entlassen.
.Oü Uhr i arol* litornsehiegel , Udo Ura"toann und Michaela Ziegs
"ürder. ans der Untersuchungshaft entlassen. Die einge-
. edtetea Ermittlungsve* fahren nach 3 214 Abs« 1+3
if u£an weiter.
I. 13.00 Uhr n ed Kowasoh w».rd inhaftiert. AtA.
Iv .1. Constanze rolf wird aus der Unters uchungehaft entlassen .^Die
>ntaktper&onen der "Arbeitsgruppe ssur Situation der lte&3ohea~
rechte"", Heiko Lietz, Katrin'; - Peter Oberthür,
>lfga»g Sarstedt, Dox^een Penno, Mtflckael Kleio, werden vor-
! Laden und "Zwecks Klärung eines Sachverhalte» 11 befragt.
19^1. s, OltJ^ann* , . iA* Arnold» F. sellentin, LT« Schwabe, R# Miller
den Bxm der Unte i utohungshaft entlassen.
.: 1. Fred Kowas« i -d aus der Unterst :hungshaft entlassen.
e von de; Verhaftungen betrof 4 Leu Gruppen seben eine ge-
inssma Erklärung ab ( Text i eil II.l./Dojfc. 8).
21,1. Der 3. »ip.'.igei rag zum konzilj i >.*x Prozefl ü'frer die 3 naohge-
iehtei Papiere der OV findet in der l&chaellskirche statt.
:., fgang Sr.rotedt «M von seiner Arbeitsste le abgeholt und
erneut ubei die Arbeitsgruppe kut Situation der Menschenrechte"
fragt. Bei der Befreiung versuoht das iäfc eine "Steuerung:"
beiXin zu konstruieren.
Die Betroffenen verlesen in der K5.kolaik.ir che eine Stellungnahme
(Text £ . Tidl II« 1./ Dok* 10).
.1» Lttlungs verfahren werden nach ! 25 dei Stflß eingestellt«
27, 1. Die Initiativgruppe Loben, darunter tfieledez gerade aus 1er
ersuchuncishaft Entlassenen, gestaltet den 2. Leipziger Ru-
■ nientag.